Mittwoch, 26. Oktober 2016

Dolomite Camp - Okaukuejo Camp

21.10.2016
Sonne, 42 Grad
175 km

In der Nacht haben wir die Löwen dicht am Camp brüllen hören, aber ansonsten haben wir sehr gut geschlafen. Einen Mitbewohner haben wir am Morgen begrüßt, aber sehr schnell hinausbefördert, denn wir wollten uns nicht gemeinsam mit einem ca 7 cm langen Tausendfüßler waschen.

Bereits um 7:30 Uhr saßen wir dann beim Frühstück, denn die Strecke bis Okaukuejo ist ziemlich lang und wir wollten ja trotzdem an den Wasserlöchern gucken.
Das erste Wasserloch lag direkt in der Nähe des Camps und so konnten wir die Morgentoilette der Zebras miterleben.



Das nächste Wasserloch bescherte uns unseren ersten Schabrackenschakal und die erste trinkende Giraffe und etliche Strausse.





Unseren nächsten Stopp legend wir bei Olifantsrus ein. Dort ist ein Campingplatzes angeschlossen und das gesamte Gelände ist hier mit starken Elektrozäunen gesichert. Der Ausblick auf das Wasserloch ist über eine Brücke zugänglich und man ist oberhalb des Lochs in einem Turm und hat daher eine geniale Aussicht auf die Tiere. Gnus, Oryx, Zebras, Springbock, Warzenschwein, Kudus und div. Wasservögel waren anwesend und tranken oder nahmen ein schönes Schlammbad.








Wir hätten stundenlang zusehen können.

Zurück beim Auto konnten wir im Baum noch einige Rotschnabeltoko bewundern und einen TokiToki Käfer, der mal nicht wild brummend durch die Gedend flog.



Doch irgendwann rief die Weiterfahrt. Als wir uns dem Ozonjutji m'Bari Wasserloch näherten. Ahnen wir schon, dass dort etwas los sein muss, denn einige Autos standen herum.
Und in der Tat, dort stand ein Elefant im Wasser und trank. Und am anderen Rand lag eine Löwin. Und in gebührendem Abstand standen ca. 150 Springböcke, 200 Zebras, 50 Strausse. Was für ein Anblick.
Auch zwei Geier fanden sich noch ein. Und dann noch ein weiterer Elefant.









Und dann erschien er plötzlich von hinten: Der König der Tiere. Wow!
Erst legte er sich noch an eine etwas entfernte Mauer, aber dann kam auch er an das Wasserloch.





Die Elefanten ließen sich davon nicht schrecken und planschten fröhlich weiter.


Gerade als wir überlegten, weiterzufahren, tat sich plötzlich was, hinten bei den Bäumen. Es sah aus, als ob jemand den Startschuss gegeben hatte und gerufen hat:"Wer ist als erstes am Wasserloch?"
1,2,3......25,26 Elefanten kamen regelrecht angerannt. Das war selbst den beiden Löwen zuviel und diese traten den Rückzug an.
Und dann begann das große Baden.






Wie gut, dass wir doch noch länger dageblieben sind. Dieses Spektakel hätten wir uns nicht entgehen lassen wollen.
Den letzen Weg bis zum Camp waren wir regelrecht glückselig.


Es ist ein riesiges Camp mit einem eigenen Wasserloch und unser Charlet stand nur einige Meter davon entfernt. So könnten wir selbst am Abend noch entspannt von der Campseite zwei Löwen, einige Giraffen und zwei Nashörner bestaunen.









































Dienstag, 25. Oktober 2016

Grootberg Lodge - Dolomite Camp (Etosha)

20.10.2016
Sonne, 40 Grad
204 km

Bei der Abfahrt von der Grootberg Lodge waren wir in ganz gespannter Vorfreude, was uns die nächsten Tage im Etosha Nationalpark erwarten wird.

Der Etosha-Nationalpark ist ein 22.275 Quadratkilometer (km²) großer Nationalpark im Norden von Namibia und bedeutendstes Schutzgebiet des Landes. 
Der Etosha-Nationalpark ist einzigartig innerhalb Afrikas. Das Hauptmerkmal des Parks ist die Salzpfanne, die sogar aus dem Weltall sichtbar ist. Trotzdem gibt es hier eine üppige Wildtierpopulation, die sich an Wasserlöchern versammelt. Mit einer Länge von 130 km und einer Breite von 50 km ist die Etosha-Pfanne die bei weitem größte in Afrika. Die Gesamtfläche beträgt ca. 4800  km2, was etwa einem Viertel der Gesamtfläche des Etosha Nationalparks entspricht.
In der Sprache des Ovambo Stammes heißt Etosha „Großer weißer Ort“, ein Name den die ersten europäischen Entdecker Sir Francis Galton und Charles Andersson diesem Ort gegeben haben als sie 1851 zusammen mit den Ovambo Händlern durch diese Gegend gereist sind.
Es wird angenommen, dass die Pfanne sich vor etwa 100 Millionen Jahren gebildet hat. Vor ca. 16.000 Jahren floss der Kunene Fluss in Angola bis nach Etosha und bildete so für einige Zeit einen riesigen tiefen See. Später änderte sich der Verlauf des Flusses aufgrund von tektonischen Plattenbewegungen in Richtung Atlantik und führte zum langsamen Austrocknen des Sees bis schließlich eine Salzpfanne zurück blieb.
Solequellen haben kleine Hügel aus Lehm und Salz gebildet, die von den Tieren im Park als Salzlecken benutzt werden. Während der nassen Jahreszeit bilden sich durch das Regenwasser  in der Pfanne kleine Teiche und in besonders regenreichen Jahren kann sich auch die gesamte Ebene mit bis zu 10 cm Wasser füllen und tausende von Flamingos anziehen.
Das also sagt das Internet. Und nun wollten wir den Park von West nach Ost durchqueren. 
Nach ca 2,5 Stunden Fahrt von der Grootberg Lodge standen wir dann am Galton Gate. Dieses Gate wurde erst 2014 für die Allgemeinheit geöffnet, vorher war der Westteil des Parks gar nicht zugänglich.

Nachdem alle Formalitäten erledigt und er Eintritt bezahlt waren, ging es dann hinein in den Park. Vorher mussten wir uns noch einige Fragen eines Polizisten gefallen lassen, der auch einen Blick in unseren Kofferraum werfen wollte, um sicher zu gehen, dass wir keine Wilderer sind.

Und schon nach den ersten km erscholl der aufgeregte Ruf von Ralph: "Da sind Elefanten!"
Und tatsächlich, drei Dickhäuter machten sich gerade über einen Busch her.


Kurz darauf kreuzten Giraffen unseren Weg und noch ein wenig später zog eine ganze Elefanenfamilie ganz in der Nähe von uns durch das Unterholz und über die Straße, auf der wir gerade noch gefahren sind.






Bevor wir nun aber Richtung Dolomite Camp fuhren, wollten wir noch mal schauen, ob auch Tiere an einem Wasserloch sind. Die Wasserlöcher sind alle gut von der Hauptstraße ausgeschildert, so dass es ganz einfach ist, diese zu finden.
Und wir hatten Glück.

Es war ein wenig Treiben am dem Wasserloch, so dass wir das Geschehen eine ganze Zeit beobachten konnten. Und dabei haben wir noch einen Adler kennengelernt, den wir bisher nicht kannten: den Gaukler.





Langsam wurde es dann jedoch Zeit, dass wir in das Camp fuhren. man darf nämlich nicht nach Sonnenuntergang im Park unterwegs sein.
Als wir das Camp erreichten, wunderten wir uns erst einmal. Es ist nicht eingezäunt. Ist schon witzig, denn eigentlich herrscht im Park das absolute Verbot, dass Auto nicht zu verlassen. Tja, dass mussten wir wohl brechen, wenn wir zu unserer Unterkunft kommen wollten.
Der Parkplatz liegt unterhalb der Lodge und man wir mit einem Shuttle hochgefahren. Wenn denn einer da wäre. An den Parkplätzen hing ein Schild, dass, wenn niemand da wäre, man ca. 10 min warten sollte und dann hupen, wenn bis dahin immer noch keiner kommt. Lange Rede kurzer Sinn, wir haben etliche Male gehupt und es kam trotzdem niemand. Das war schon sehr ärgerlich. Irgendwann kam dann ein Guide von einer organisierten Tour zu seinem Auto und dank ihm wurde dann erreicht, dass nach 50 min Wartezeit, der Abholdienst kam. Das hat mal nicht so gut geklappt.😟
Aber endlich waren wir oben und wurden von dem Fahrer zu unserem Zelt gebracht. Und das gerade rechtzeitig, um noch den tollen Sonnenuntergang von unserem Balkon zu genießen.





















Ugab Terrace Lodge - Grootberg Lodge

19.10.2016
Sonne, 36 Grad
238 km

Nach dem wir die Ugab Terrassen verlassen haben, machten wir uns auf, um 280 Millionen Jahre alte Bäume zu besuchen. Diese lagen als Zwischenziel zur Grootberg Lodge in Form des "Versteinerten Waldes" auf dem Weg.
Laut Info Namibia.com handelt es sich bei einem Versteinerten Wald um folgendes:

Der versteinerte Wald steht seit dem 01.03.1950 unter Denkmalschutz. Er wurde in den 1940er Jahren von zwei Farmern entdeckt und befindet sich ca. 50 km westlich von Khorixas.

Der Name "Versteinerter Wald" ist etwas irreführend, handelt es sich doch nicht um einen Wald im eigentlichen Sinne, sondern um eine Ansammlung liegender versteinerter Stämme, die ca 280 Millionen Jahre alt sind. Wissenschaftler fanden heraus, dass diese Bäume nicht im heutigen Namibia wuchsen, sondern am Ende einer der vielen Eiszeiten des Gondwana-Kontinents aus fernen Gebieten durch Gletscherschmelzungen herangeschwemmt wurden. Es muss wohl eine zerstörische Flutkatastrophe gegeben haben, die die Stämme an ihre heutige Position beförderten.

Diese Flut führte ebenso massive Schlamm- und Sandlawinen mit sich, die schlussendlich die Stämme luftdicht unter sich begruben und so einen Zerfall und die Verwesung der Bäume verhinderten. Das organische Material der Stämme wurde konserviert. Durch die enormen Druckverhältnisse des auflastenden Materials wurden über die Jahrmillionen auch die feinsten Strukturen der Pflanzen von Kieselsäure zersetzt und schließlich von Quartz (kristalliner Kieselsäure) ausgefüllt. Das Ergebis sind perfekt konservierte und komplett versteinerte Baumstämme.

Durch Erosion sind einige dieser Stämme heute sichtbar. Neben vielen kleineren sind auch zwei große, ca. 45 Meter lange Stämme zu bewundern. Geologen untersuchten nach der Entdeckung des versteinerten Waldes die Bäume genauer und fanden haraus, dass diese zur Familie des urweltlichen Cordaites-Baumes gehören, der im heutigen Europa wuchs und ein Vorfahr der Tannen und Fichten war.

Soweit also die Theorie, nun wollten wir uns das mit eigenen Augen ansehen.


Natürlich stehen die Bäume nicht mehr in Form eines Waldes herum, sondern liegen auf dem Gelände verteilt und so machten wir uns gemeinsam mit einem Guide auf, den ca. 1 km langen Rundweg zu begehen. Pünktlich im 13:00 Uhr in der Mittagshitze, wir das schon eine kleine Herausforderung.


Aber irgendwie ist es dann kaum zu glauben. Da siehst du etwas, was original aussieht wie ein Baumstamm, mit Rinde, Jahresringen und Astlöchern, und wenn du es anfasst, dann ist es Stein. Richtig echter Stein. 


  

Was die Natur so alles macht.... Das war wirklich interessant.

Danach waren wir aber auch froh, wieder in unseren klimatisierten Mr. Lux einzusteigen und Richtung Grootberg zu fahren.
Und wieder wechselten die Landschaften so schnell, dass wir gar nicht so schnell gucken konnten. Fuhren wir eben noch durch flaches Gelände,


so waren wir plötzlich in einer Dünenlandschaft unterwegs.



Und dann waren sie da, unsere ersten Giraffen. Ziemlich dicht am Wegesrand. Endlich...


Freudig fuhren wir immer weiter in die Berge hinein. Hinauf zum Grootberg Pass geht es über 1000 m hoch und diesmal war die Stecke aber eine richtig harte Waschbrettpiste. Dass wir noch alle Teile am Auto haben und unsere Knochen noch an der richtigen Stelle im Körper sitzen, ist echt ein Wunder. Aber die Landschaft war wunderschön.



Und man merkte die Nähe zum Etosha Park, denn hier könnten auch Wüstenelefanten unterwegs sein, denen das Gelände des Nationalparks zu eng geworden ist.


Wir haben aber keine gesehen.

Die letzen zwei km hoch zur Lodge waren dann wieder eine Off Road und 4x4 Herausforderung.


Aber der Ausblick, der sich dann von der Lodge bot, hat diesen Nervenkitzel mehr als entschädigt.


Wieder waren es einzelne Häuser, die perfekt in die Landschaft integriert am Rand standen und wo man auch vom Bett aus, den Ausblick genießen konnte.



Fast war es schade, dass wir morgen schon wieder abreisen müssen, aber Etosha und die Tiere rufen.